Meine Mutter wollte vor kurzer Zeit unbedingt einmal Ferien Seychellen machen und so ließ ich mich überreden und begleitete sie. Der Flug ging von Hamburg aus und dauert sehr lange. 12 Stunden später waren wir dann endlich in Mahé auf den Seychellen, wo sich der einzige Flughafen der gesamten Inselgruppe befindet. Gott sei Dank mussten wir nicht Zwischenlanden oder gar Umsteigen, sonst hätte der Flug noch länger gedauert. Natürlich wird man für die Flugdauer entschädigt, wenn man aus dem Flugzeug steigt und sieht wie schön es hier eigentlich ist. Wir sind aber nicht in Mahé untergekommen, sondern in Viktoria. Das ist die kleinste Hauptstadt der Welt und so waren wir sehr interessiert daran, hier zu übernachten. Wir erhofften uns Ruhe, denn nach europäischen Maßstab ist Viktoria wohl eher ein kleines Dorf. Gerade einmal 30.000 Einwohner gibt es, aber die Zahl der Touristen wird genauso hoch sein und damit ist die Stadt dann wieder vergleichsweise voll. Meist sind aber die Einwohner sowieso auf der Arbeit in größeren Städten, sodass man hier in Ruhe durch die Gegend schlendern kann.

Foto: Andrea Lohberger  / pixelio.de

Foto: Andrea Lohberger / pixelio.de

Oft ist es nur morgens um 8 Uhr ein bisschen lauter, denn da gehen die Leute zur Arbeit, grüßen sich und unterhalten sich. Bis 16 Uhr ist dann wieder Ruhe und nach 16 Uhr kommen alle von der Arbeit und das gleiche Spiel wie am Morgen beginnt. Meine Mutter und ich haben uns oft um die besagten Uhrzeiten in die Cafés gesetzt, um das bunte Treiben auf den Straßen zu beobachten und mir hat es sehr gut gefallen. Auch die Cafés waren um 16 Uhr dann voll und so konnte man Menschen beim Shoppen, bei der Gartenarbeit oder auch beim Laufen beobachten. Nach Sonnenuntergang ist hier aber wieder eine komplette Ruhe. Klar, die Leute sind müde von der Arbeit und für Touristen gibt es hier im Stadtviertel nicht wirklich viele Beschäftigungen, außer ein bis zwei kleine Bars, die aber eher etwas außerhalb liegen. Die Läden schließen schon früh und wer dringend etwas braucht, sollte es bereits am Nachmittag einkaufen. Nur vereinzelt sieht man abends in Viktoria noch Menschen auf der Straße, die zumeist Touristen sind, die spazieren gehen, um sich die Gegend anzusehen. Einheimische sieht man abends fast gar nicht mehr.