Letzten Mai sollte ich an der ETH in Zürich einen Vortrag zu meiner Forschungsarbeit zu Photovoltaikanlagen halten. Ich wählte für mein Hotel Zürich City (gebucht unter: comfortinn.ch) aus, denn ich liebe das pralle Leben in den Innenstädten. Aber anders als die meisten Menschen bin ich nicht direkt daran beteiligt, ich beobachte lieber. In einem Café oder einer Bar sehe ich die Menschen und stelle mir vor, was sie sonst so machen und was sie dorthin führt. Manchmal setze ich mich auch bei schönem Wetter an einen Platz und lese inmitten all der Lebendigkeit ganz in Ruhe ein Buch. So auch heute, denn tagsüber hatte mich mein Vortrag völlig erschöpft. Ich konnte mich aber nicht richtig auf die Geschichte konzentrieren. Denn am ersten Vortragstag hatte ich einen Mann mit einem Hund kennengelernt, der mir nicht mehr aus dem Kopf ging. Es war so ungewöhnlich mit einem Hund bei einem wissenschaftlichen Symposium aufzutauchen und im Gegensatz zu anderen Männern ging er nicht im Geringsten auf meine Gesprächsversuche ein, verschwand sogar in der Pause, nachdem ich ihm während des Vortrags mehrmals zugelächelt hatte. Obwohl ich deswegen eigentlich verletzt sein wollte, machte es ihn nur interessanter. Er war so geheimnisvoll und undurchschaubar.

So sass ich in der Zürcher Altstadt mit meinem Buch, auf das ich mich nicht konzentrieren konnte, als plötzlich dieser Collie mit einem Stock im Maul vor mir sass. War das nicht der Sam von diesem Mann aus Symposium, fragte ich mich? Da hörte ich ihn auch schon rufen: „Sam, komm her! Sam, wo bist du?“ Ich stand auf, strich meinen Rock glatt und wollte den nächsten Versuch unternehmen, diesen Mann endlich besser kennenzulernen.